Gay party bremen

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Gay party bremen: feiern mit der community

Das schöne bei allen drei Partys und ganz besonders bei der Pink Party, ist, dass der Altersdurchschnitt höher ist als üblich. Bei vielen anderen queeren Partys hier in Bremen liegt der Schwerpunkt auf bis Jährigen. Natürlich ist auch bei uns jede Person ab 18 Jahren willkommen, sehr sogar, die meisten unserer Gäste sind jedoch zwischen 30 bis 40 Jahre alt.

Und dann geht es bis 65, Zunächst einmal natürlich auf die Musik! Wir sind sehr happy, dass wir die DJane Frau Hoppe aus Hamburg engagieren konnten. Sie legt seit vielen Jahren mit DJ KAYA, unserem Resident DJ aus dem Modernes, auf. Das Motiv der Party ist eine Comic-Zeichnung von Ralf König.

Zu sehen sind viele Menschen in bunter Kleidung, die eng beieinanderstehen, lachen und eine Regenbogenfahne hochhalten. Warum habt ihr euch für diese Zeichnung entschieden? Ralf König hat die Schwulenbewegung in den letzten Jahrzehnten sehr geprägt. Ich war damals in Berlin in einer schwulen Buchhandlung, weil ich mich hier in Bremen nicht getraut habe, und habe dort einen Comic von ihm gelesen und herzlich gelacht.

Als wir mit den Planungen für die Jubiläumsparty angefangen haben, habe ich ihn einfach angeschrieben und gefragt, ob wir das Motiv nutzen können und er hat zugestimmt — sehr zu meiner Freude. Die Pink Party entstand Anfang der er Jahre in Bremen als Zeichen des gemeinsamen Miteinanderfeierns, auch als Zeichen der Sichtbarkeit von Schwulen und Lesben.

Die queere Community befand sich noch in den Kinderschuhen. Der Paragraph , der sexuellen Kontakt unter Männern unter Strafe stellte, wurde erst straflos gestellt und gestrichen. Bis dahin war die Meinung sehr verbreitet, dass Homosexualität eine Krankheit sei. Eine wichtige Rolle spielte natürlich der Stonewall-Aufstand in den USA, bei dem sich Schwule, Drag Queens und Transmenschen gegen die ständigen Übergriffe der Polizei zur Wehr setzten.

Dann kamen HIV und Aids, was das zarte Pflänzchen der Schwulenbewegung komplett zu vernichten drohte. Viele, die sich aktiv engagiert haben, sind gestorben. In meinem Freundeskreis sind auch drei Menschen gestorben. Man hätte eigentlich erwarten können, dass die Arbeit, die entstanden war, hinweggefegt wird.

Glücklicherweise war das aber nicht der Fall. Wir müssen etwas tun, bevor diese Epidemie uns alle erwischt. Und auch die gesamte Bevölkerung. Es war einfach unklar, genau wie mit Corona, was hier eigentlich gerade passiert. Und wen es betrifft. Die vielen staatlich finanzierten Hilfe- und Beratungsstrukturen, die in dem Zeitraum aufgebaut wurden, trugen zur Emanzipation der queeren Community bei und es entstand eine komplett neue Vernetzung.

Diese massive Vernetzung hatte den konstruktiven und positiven Nebeneffekt, dass sich auf einmal ganz viele queere Sportvereine gegründet haben, wenig später bildeten sich viele queere Chöre und Coming-Out-Gruppen. Und all diese neuen Vereine und Gruppen drängten in die politischen Interessensverbände, wo sie jedoch nicht überall mit offenen Armen empfangen wurden.

Das war eine sehr spannende Zeit.