Gay kultur
In den letzten fünf Jahren ist eine kleine Revolution am normalerweise friedlichen und bourgeoisen Pariser Himmel aufgetaucht. Paris ist nicht mehr nur die meistbesuchteste Stadt der Welt, sondern auch die schwulste und die erste Hauptstadt, die im März einen offen schwul lebenden Bürgermeister wählte.
Die Gay Pride hat im Juni Menschen auf die Strasse gebracht. In Frankreich, welches ein eher konservatives Land ist, bleibt Paris die Stadt von Freiheit und Toleranz mit dem schlechtesten Wahlergebnis für die Rechtsextremen im ganzen Land. Es ist einer der chicsten und auch der teuersten Bezirke von Paris.
Immobilienpreise haben sich dort binnen der letzten fünf Jahre verdoppelt, eine kleine Einzimmerwohnung von durchschnittlich etwa 20 qm kostet ca. Sollten Sie noch nie in Paris gewesen sein oder doch schon mal hier gewesen sein, so lohnt es sich auf jeden Fall immer wieder die Stadt der Lichter zu besuchen.
Die letzten Jahre hat sich viel verändert — die angesagten Bars, Looks usw. Vor fünfzehn Jahren war die Schwulenszene noch nicht im Marais angesiedelt. Es gab noch nicht so viele Clubs und die, die es gab, waren ziemlich über die Stadt verteilt. Viele meiner Lieblingsclubs von damals gibt es heute nicht mehr — Swing Bar, Le Boy und Le Palace eine der wichtigsten Clubs schwuler Geschichte Einige gibt es allerdings immer noch und es kommen ständig neue hinzu.
Die Fitness-Welle hat mittlerweile auch Paris erfasst. Aber als ich anfing Paris zu entdecken, waren die Pariser Jungs noch nicht von Muskeln besessen. Das Aussehen war schon wichtig, aber was mehr zählte waren Persönlichkeit, Stil, Individualität, Intelligenz und besonders die Fähigkeit eine anspruchsvolle Konversation führen zu können; das hat damals vor allem angeturnt.
Das stimmt auch heute noch, aber hat sich eben doch auch ziemlich geändert. Auch Paris ist mittlerweile voller Fitness-Studios und so sieht man auch immer mehr muskulöse gutgebaute Franzosen. Die meisten Muscle-Boys, die man in Paris trifft sind nicht mehr ganz jung, 30 und mehr.
Gay kultur: die vielfalt und bedeutung der schwulen kultur entdecken.
Der Trend bei den Jüngeren geht mehr dazu ganz schlank zu sein. Was nicht bedeutet, dass sie in irgendeiner Form effeminiert sind. Was die Szene angeht, so kann man sagen, dass sich da einiges geändert hat in den letzten Jahren. Alles fängt sehr spät an. Die meisten Clubs öffnen vor Mitternacht gar nicht erst.
Dann geht es in die Clubs. Bis man loskommt fährt die Metro in der Regel schon nicht mehr der letzte Zug kommt in der letzten Station um 1. So bleibt man dann also häufig bis zur ersten Metro, die ab 5. Das gilt auch wenn man bei Leuten zu Hause auf Parties eingeladen ist.
Die Clubs sind immer mindestens bis zu diesem Zeitpunkt geöffnet, wenn nicht länger; das gilt auch wenn jemand eine Party gibt. Auch die Lesbenszene hat sich weiterentwickelt. Ein oder zwei Clubs gibt es schon seit Ewigkeiten. In den letzten Jahren sind dann noch viele weitere Clubs, Bars und Restaurants hinzugekommen.